Selbständig zu arbeiten bedeutete für mich lange Zeit, einfach das zu machen, was mich begeistert und mir die schönsten Aufgaben nach dem Lustprinzip auszusuchen. Aber die Angst, wegen Krankheit ausfallen zu müssen und dann keine Einkünfte zu haben, saß mir im Nacken und liess mich im Hamsterrad strampeln und an Urlaub erst gar nicht denken. Erst, als ich klare Botschaften formulierte, welche Probleme ich löse und ich eine aktive Strategie der Kund*innengewinnung entwickelt hatte, erwirtschaftete ich einen kontinuierlichen Einkommenstrom, der es mir erlaubte,  wirklich nach dem Lustprinzip zu arbeiten. 

In den ersten Staffel erzähle ich entlang meiner Erfahrungen in 30 Jahren Selbständigkeit, wie ich lernte, unternehmerischer zu Denken und zu Handeln, während ich mich von der Freiberuflerin zur Unternehmerin entwickelte. Warum ich mittlerweile keine Angst mehr davor habe, krank zu werden oder in Urlaub zu fahren, erzähle ich in Episode 1. 

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Die Anfänge: Arbeiten nach dem Lustprinzip

Als Freiberuflerin habe ich lange Zeit einfach das gemacht, was mich begeistert hat und mir die schönsten Aufgaben nach dem Lustprinzip ausgesucht. Das war direkt nach dem Studium in den 90ern in Berlin. Wir lebten damals alle von der Hand in den Mund und brauchten wenig Geld. Als freiberufliche Trainerin verdiente ich aber so gut, dass ich nur an wenigen Tagen pro Monat arbeiten musste und Zeit hatte, auch andere spannende Projekte nebenher zu machen.

Ein paar Jahre ging das gut so. Doch dann wechselte ich in eine Festanstellung und erlebte zum ersten Mal wie es sich anfühlt, ein regelmäßiges Gehalt zu haben. Es fühlte sich richtig gut an, keine Angst mehr zu haben, krankheitsbedingt auszufallen und damit keine Einkünfte mehr zu haben. Als ich mich nach der Festanstellung erneut selbstständig machte, wurde mir bewusst, dass ich es etwas anders angehen sollte, als frisch nach dem Studium.

Vom Lustprinzip zur strategischen Vorgehensweise

Als Trainerin und Organisationsberaterin hatte ich mich weitesgehend auf Empfehlungsmarketing verlassen. Ich machte meine Aufträge gut und hoffte, dass mich meine Auftraggeber*innen wieder engagieren und weiterempfehlen würden. Das taten sie auch. Aber diese Form der Auftragsgewinnung war nicht verlässlich. Nicht immer kamen Aufträge dann, wenn ich sie brauchte. Es brauchte eine Zeit bis ich erkannte, dass meine unstetige Auslastung nicht von der Qualität meiner Arbeit abhing sondern daraus resultierte, dass ich einfach keine Ahnung von Marketing hatte.

So richtig verstand ich das erst, als ich nach einer Familienphase noch mal mit etwas ganz Neuem startete: Ich wechselte die Branche und entdeckte Onlinekurse. Zum ersten mal war ich einer B2C-Branche. Ich hatte große Freude, mit meinen Kundinnen zu arbeiten, musste aber damit leben, dass ich es im B2C mit einem wesentlich niedrigerem Preisniveau zu tun hatte. Plötzlich verstand ich, dass ich eine klare Strategie der Kund*innengewinnung entwickeln musste, um einen kontinuierlichen Einkommensstrom zu erwirtschaften. Heute weiß ich, dass es mehr braucht, als Empfehlungsmarketing. Ich entwickelte ein Produktportfolio um Kund*innen auch längerfristig Angebote machen zu können und lernte es, klare Botschaften auszusenden und Verkaufsstrategien zu entwickeln.

Lustprinzip und Unternehmertum im Einklang

Auch wenn ich heute weiß, dass das Unternehmer*innentum eine ganz andere Herangehensweise erfordert, bleibe ich ein großer Fan des Lustprinzips. Ich bin überzeugt, dass die Begeisterung für das, was wir tun, entscheidend ist, um unsere Produkte erfolgreich an den Markt zu bringen. Doch diese Begeisterung muss eingebettet sein in einen strategischen Plan, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten.

Ich hoffe, ihr konntet aus dieser ersten Episode einige Einblicke in meine persönliche Entwicklung mitnehmen. Ich freue mich darauf, in den kommenden Episoden mehr von meinen Erfahrungen und Erkenntnissen mit euch zu teilen. Bleibt dran und seid gespannt auf weitere spannende Einblicke in die Welt des Unternehmer*innentums.